Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Insekten. Damals
schon habe ich Käfer und Schmetterlinge gesammelt und
beobachtet, sodass ich einen guten Eindruck von ihrem Verhalten
und ihrer Lebensweise bekam.
Seit mir 2021 im Stadtgebiet eine junge Mantis religiosa an der
weißen Wand einer Kirche begegnete, ist mein Interesse für
Insekten neu entfacht. Rasch fand ich heraus, dass es unter
ihnen viele verschiedene Arten davon gibt und stieß auf
zahlreiche Anbieter im Internet, die diese Insekten verkauften.
Ungeduldig wie ich bin, wollte ich allerdings sofort ein Tier
haben und habe eine Popa spurca in einer Tierhandlung gekauft.
Als das Tier (von meiner Freundin liebevoll „Ästchen” getauft)
in der folgenden Woche verstarb, beschloss ich, keine Tiere
mehr in Zoohandlungen zu kaufen. Ich wandte mich also an
diverse Züchter und besorgte mir unter anderem meine beiden
Hierodula majuscula sowie eine adulte Polyspilota cf.
griffinii.
Ich freundete mich insbesondere mit der Polyspilota an, welcher
ich den passenden Namen „Amemet” gab (wie die ägyptische
Göttin, welche die unwürdigen Toten im Totenbuch frisst), weil
mich ihr Verhalten vom ersten Blick an die „Fresserin”
erinnerte.
Da die Tiere sehr kurzlebig sind, entschloss ich mich, sie zu
züchten – denn so kann ich stets alle Entwicklungsstadien
beobachten. Gerade die Beobachtung der Jungtiere, das Wachsen
und Häuten, ist sehr faszinierend für mich. Durch das Studium
der Entomologie konnte ich mich den Tieren von einer
wissenschaftlichen Seite annähern.